Ich habe mit 3 Leuten gesprochen die in Heim lebten.
Von der einen möchte ich als erstes schreiben, was sie mir nach langen zögern erzählt hat. Sie ist nicht in „unserem heim“ gewesen, da sie als Kind schon ins Heim gekommen ist und dort auch später eine Lehre gemacht hat, kann sie uns vielleicht durch ihre Erlebnisse eine gewisse Vorstellung geben, wie es so war. Sie wollte erst gar nicht erzählen, sie hat selten was über ihre Kindheit ihrer Jugendzeit gesprochen und ich sah es ihr an das es ihr das auch sehr schwer gefallen ist. Auch bin ich der Meinung dass sie mir nicht alles erzählt hat, denn sie hat oft einfach so vor sich hingestarrt mit tränen in den Augen. Sie kann sich nur noch an die zeit ca. ab den 10. Lebensjahr erinnern, was vorher war weiß sie leider nicht mehr. Sie sagte, es musste immer gebetet werden zu jedem Essen, auch Morgens nach dem aufstehen und Abends vor dem schlafen gehen, vor der Schule musste der große Schlafsaal gereinigt, Bettengemacht werden (es gab ein Mädchen und Jungenschlafsaal, in dem die Kinder untergebracht waren, mit einer Toilette darin, zum schlafen wurde immer die Tür von außen abgeschlossen und auch erst am morgen wieder aufgemacht, es würde auch nicht geöffnet wenn etwas mit den Kindern, nachts war, trotz lauten rufen, ist niemand gekommen), die älteren mussten den kleineren helfen, wer nicht pünktlich zum essen kam, es gab jeden morgen Haferschleim, hat entweder nichts bekommen oder musste den Speisesaal aufräumen, das dann zu folge hatte das man zu spät zu Schule gekommen ist. Wo es wegen der Verspätung auch Strafen gab. Was meistens mit dem Rohrstock auf die Handflächen passierte. Nach der Schule wurden alle älteren zu arbeiten eingeteilt, auf die kleinen aufpassen, sich um die Säuglinge kümmern (da waren einige Babys, entweder wurden sie abgegeben oder es waren Babys von den Heimmädchen die schwanger wurden und dort ihr Kind bekamen). Andere aufgaben waren das sie in den Kartoffelkeller mussten und für den nächsten Tag die Kartoffeln zuschälen für mehr als 100 Personen oder in den Gemüsekeller, Rüben schaben, dieses war auch eine Strafe und wer diese Strafe bekommen hatte, musste das die ganze Woche oder länger tun. Die Mädchen wurden für alle Arbeiten eingeteilt was im Haus und im Garten angefallen war und die Jungen haben bei Bauern auf dem Feld arbeitet. Die Jungen bekamen Lebensmittel als Bezahlung, die sie im Heim abgeben mussten. Die Kinder und Jugendlichen standen immer unter Kontrolle( da konnte man nicht sagen ich gehe mal kurz weg, so was gab es nicht) Kleinkinder wurden auch fixiert weil es gar nicht möglich war sich um sie zukümmern. Die Verhältnisse waren schlecht und einige der Pflegerinnen oder Erzieherinnen haben sich mühe gegeben das Beste daraus zu machen, aber viele haben auch nach einiger Zeit aufgegeben, sie suchten sich neue Arbeit, was sehr schwer war zur damaligen Zeit oder sie schauten weg und machten ihre Arbeit. Sie machte dort ihre Ausbildung als Köchin und hatte gesehen dass nicht immer oder eher selten, das Beste was es gab, auch an den Kindern weitergegeben wurde sondern es wurde weiterverkauft. Das Geld kam auch nicht den Kindern zu gute, das behielt die Heimleitung für sich selbst. Und es wurde auch immer gedroht, dass sie ja nie etwas erzählen dürfen, was dort im Heim passiert. Denn es würde ihnen eh niemand glauben, da sie alle nichtsnutze und Lügner wären. Schläge von Seiten der Erzieherinnen, waren an der Tagesordnung .Teils weil sie überarbeitet waren, nicht richtig geschult worden sind oder was auch passierte, ihre Wut über etwas anderes an ihnen auszulassen. Sie lebte in einem Heim in der Lüneburgerheide.
Die anderen beiden sind Geschwister und lebten in einem Heim in Bayern
Auch sie sind als Kleinkinder ins Heim gekommen, trotz der Zeitspanne von 10 Jahren ,von der ersten Dame, sind ihre Erinnerungen sehr ähnlich, auch da gab es übergriffe von den Erzieherinnen, auch Arbeiten mussten verrichtet werden, in jeden Schlafsaal waren bis zu 20 Betten, Jungen und Mädchen getrennt, es durfte auch erst vom Tisch aufgestanden werden , wenn man aufgegessen hat, wenn man mit dem Frühstück bis zum Mittagessen nicht fertig war, bekam nichts anderes, auch mussten die kleinen , die Kleidung von den größeren auftragen, neue Kleidung waren sehr selten, wenn Bekleidung benötig wurde , hat man in der Gemeinde dafür gesammelt. Um die Babys und sehr kleinen Kindern wurde sich nur bis zu 4-mal am tag gekümmert, sie wurden gefüttert, gewaschen, umgezogen, danach waren sie in ihrem Betten fixiert. Viele von ihnen hatten dadurch Verhaltensstörungen, konnten nicht sprechen und wurden später ins Heim für behinderte Kinder abgeschoben. Für das ganze Heim gab es 3 paar verstellbare Rollschuhe, es wurde sonntags gelost wer sie benutzen dürfte. Im alter von 14 Jahren kam man in ein Lehrlingsheim und der Chef oder der Meister wo sie ihre Lehre gemacht haben, waren zuständig für den jeweiligen Lehrling, sie mussten sich ein Zimmer teilen in dem bis zu 4 Personen wohnten ,es gab nur platz für Doppelbetten und Schränke, auch das Geld was sie verdienten, wurde eingeteilt, Geld für das Zimmer und Essen wurde abgezogen, auch für Bekleidung, die ihnen als neu verkauft wurden , aber gebrauchte Sachen waren, wer zu spät kam, dem wurde ein teil vom Wochenlohn abgezogen. Nach der Lehre wurde man mit dem was man gespart hatte(was selten jemand getan hatte), ohne weitere Hilfe aus dem Heim geworfen ohne weitere Unterstützung, ohne Arbeit, ohne Wohnung. Dadurch sind viele auf die schiefe bahn gekommen.
(Sie möchten hier nicht namentlich genannt werden, aber ich darf, wenn Steve die Richtigkeit von meinem geschriebenen überprüfen möchte, das ich ihm Name - Adresse und Telefonnummer geben darf)
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